REWE Rosenheim. Rigorose Kundenabzocke durch Parküberwachung
Rewe in Rosenheim setzt auf rigorose Parküberwachung – Rund-um-die-Uhr-Vertragsstrafen sorgen für Unmut
Es ist ein alltägliches Szenario: Man fährt zum Supermarkt, um einzukaufen, und stellt sein Auto auf dem Parkplatz ab. Doch bei REWE in Rosenheim ist Vorsicht geboten. Wer sein Auto mehr als eine Stunde auf dem Supermarkt-Parkplatz stehen lässt, muss mit einer saftigen Vertragsstrafe von 29,90 Euro rechnen. Und das nicht nur während der Geschäftszeiten, sondern auch an Sonn- und Feiertagen sowie außerhalb der Öffnungszeiten.
Mit Technologie gegen Falschparker
Das System wird durch die Firma Fair Parken GmbH aus Düsseldorf bereitgestellt und arbeitet mit einer Kennzeichenerkennung. Nach einer Halter-Abfrage gemäß § 39 StVG wird die Vertragsstrafe direkt an den Halter adressiert.
Kritik an der Maßnahme
Diese harte Linie stößt bei vielen auf Unverständnis. Es stellt sich die Frage, ob eine solche Maßnahme verhältnismäßig ist, vor allem wenn das Geschäft geschlossen ist und der Parkplatz faktisch ungenutzt bleibt. Einige könnten argumentieren, dass dieses Vorgehen weniger dem Ordnungssinn dient und mehr einer profitablen Einnahmequelle gleicht.
Mögliche Konsequenzen
Langfristig wird diese Strategie für REWE hoffentlich kontraproduktiv sein. Kunden sollten auf andere Supermärkte ausweichen, bei denen sie ohne den psychologischen Druck einer drohenden Vertragsstrafe einkaufen können.
Rechtliche Grauzone?
Die Anwendung von Kennzeichenerkennung zur Durchsetzung von Vertragsstrafen bewegt sich zudem in einer rechtlichen Grauzone. Datenschützer könnten Bedenken äußern, ob eine solche Praxis mit den aktuellen Datenschutzgesetzen vereinbar ist.
Rigide Überwachung ist kundenunfreundlich
REWE sollte sich ernsthaft überlegen, ob die erzielten Einnahmen durch Vertragsstrafen den möglichen Verlust an Kundenloyalität wert sind. Die rigide Überwachung sendet eine Botschaft aus, die eher abschreckend als einladend wirkt. In Zeiten, in denen der Einzelhandel um jeden Kunden kämpft, könnte sich ein solcher Schritt als unkluge Entscheidung erweisen.
Ein Blick auf die Realität
Ein Supermarktbesuch ist nicht nur eine Frage des Einkaufens. Manch einer mag einen Plausch mit Bekannten halten, in Ruhe die Angebote durchstöbern oder einfach nur in den Regalen stöbern. Hinzu kommen eventuelle Wartezeiten an der Kasse. All dies nimmt Zeit in Anspruch und kann dazu führen, dass der Einkauf deutlich länger dauert als eine Stunde.
Das Stresselement Kurzparker
Das Bewusstsein, nur eine Stunde Zeit zu haben, kann zudem Stress erzeugen. Wer in Eile ist, trifft vielleicht hastige Kaufentscheidungen und übersieht womöglich bessere Angebote. Vielleicht aber ist genau das die Zielsetzung von REWE. Das Gefühl, gegen die Uhr zu arbeiten, schafft ein Einkaufserlebnis, das man eher mit Hektik als mit Genuss verbindet.
Schnell rein, aber bitte viel schneller wieder raus
Eine Stunde mag für einen schnellen Einkauf ausreichen, jedoch nicht für ein rundum zufriedenstellendes Einkaufserlebnis. Ein Supermarkt sollte nicht nur ein Ort sein, an dem man seine Lebensmittel so schnell wie möglich in den Wagen wirft. Vielmehr sollte er ein Raum für soziale Interaktion und bewusste Kaufentscheidungen sein.
REWE nur noch Geldorientiert
Die derzeitige Parkplatzpolitik von REWE in Rosenheim läuft Gefahr, das Einkaufserlebnis in einen Wettlauf gegen die Zeit zu verwandeln. Dabei steht nicht nur der Kunde, sondern auch die Marke REWE selbst auf dem Spiel. Wenn der Kunde das Gefühl hat, unter Druck gesetzt zu werden, könnte er sich entscheiden, anderswo einzukaufen, wo er mehr Zeit und Raum hat.
Während eine einstündige Parkzeit vielleicht für den Durchschnittseinkauf genügt, vernachlässigt sie jene Kunden, die mehr wollen als nur rasch durch die Gänge zu hetzen. REWE sollte überlegen, ob diese Strategie langfristig wirklich zum gewünschten Erfolg führt oder eher potenzielle Kunden abschreckt.
Es mag sein, dass Supermärkte mit ihren Parkplätzen ein chronisches Problem haben: Wie wird verhindert, dass die Parkplätze von Nicht-Kunden belegt werden, und wie stellt man sicher, dass genügend Raum für die eigene Kundschaft bleibt? Doch wäre hier nicht eine einfachere, für den Kunden freundlichere Lösung denkbar, nämlich eine Schranke?
Die Schranken-Alternative
Das Aufstellen einer Schranke würde die Sache enorm vereinfachen. Der Parkplatz könnte während der Geschäftszeiten für Kunden zugänglich sein und außerhalb dieser Zeiten geschlossen werden. Auf diese Weise würde man das Problem der “Falschparker” elegant und ohne Strafen lösen. Doch wie so oft im Leben: Mit einer Schranke ließe sich kein zusätzliches Geld verdienen.
Profit oder Fairness?
Die Vertragsstrafen sind eine willkommene Einnahmequelle für den Supermarkt, aber sie könnten auch als geldgierig und kundenunfreundlich wahrgenommen werden. Mit einer Schranke wäre das Problem elegant gelöst, aber die Einnahmemöglichkeit durch Strafen wäre passé.
Nicht präventiv, sondern profitgierig, REWE
Es ist schwer, nicht den Eindruck zu bekommen, dass die Vertragsstrafen weniger eine präventive Maßnahme als vielmehr eine zusätzliche Einnahmequelle ist. Eine Schranke wäre die ehrliche und transparente Lösung, die Kunden wie auch den Supermarkt vor Missbrauch des Parkplatzes schützen würde. Die Frage, die sich hier stellt, ist: Was ist REWE wichtiger? Das Wohl der Kunden oder ein paar Euro mehr in der Kasse?
Die Entscheidung für eine Schranke wäre ein Zeichen guten Willens und würde die Beziehung zu den Kunden stärken, anstatt sie mit dem Damoklesschwert der Vertragsstrafe zu belasten. REWE sollte ernsthaft überlegen, ob der kurzfristige finanzielle Gewinn den potenziellen langfristigen Verlust an Kundenloyalität wert ist.
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Bei dem REWE in Ottobrunn ist das auch so.
Wir kaufen dort nicht mehr ein.