Stromimporte in der BRD nehmen ohne Atomkraft signifikant zu

Stromimporte in der BRD nehmen ohne Atomkraft signifikant zu
ARD/WDR MAISCHBERGER, FOLGE 768, am Mittwoch (20.09.23) um 22:50 Uhr im ERSTEN. Zu Gast bei Sandra Maischberger: Markus Blume, Luisa Neubauer, Sandra Maischberger © WDR/Thomas Kierok, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter WDR-Sendung bei Nennung "Bild: WDR/Thomas Kierok" (S2+). WDR Kommunikation/Redaktion Bild, Köln, Tel: 0221/220 -7132 oder -7133, Fax: -777132, bildkommunikation@wdr.de

Eine kritische Analyse der aktuellen Energiebilanz Deutschlands

Die Energiewende in Deutschland hat in den letzten Jahren zu bedeutenden Veränderungen in der Energieversorgung geführt. Eines der jüngsten und kontroversesten Ereignisse war der endgültige Atomausstieg, der am 15. April 2023 vollzogen wurde. Dieser Schritt sollte den Weg für eine nachhaltigere Energiezukunft ebnen. Allerdings werfen die aktuellen Daten zur Stromversorgung ein deutliches Licht auf die Veränderungen in Deutschlands Energiebilanz, die nicht unbeachtet bleiben sollten.

Seit dem Atomausstieg hat sich die Situation auf dem deutschen Strommarkt drastisch verändert. Eine besonders umstrittene Aussage kam von Luisa Neubauer in der Sendung Maischberger am 20. September 2023. Sie behauptete, „Wir sind Netto-Stromexporteur“. 

Aktuelle Fakten sprechen eine andere Sprache.

Laut Daten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) ist der Stromimport nach der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke signifikant angestiegen. Im zweiten Quartal 2023 wurden rund 8,1 Terawattstunden mehr Strom importiert als exportiert. Diese Entwicklung setzte sich in den folgenden Monaten fort, und die Gesamtbilanz für das Jahr 2023 zeigt, dass Deutschland einen Importüberschuss von etwa 11,8 Terawattstunden verzeichnete.

Neubauer produziert „Fake News.“

Das ist ein bemerkenswerter Wandel, wenn man bedenkt, dass Deutschland über Jahre hinweg einen stabilen Exportüberschuss bei der Stromversorgung aufweisen konnte. Diese Statistik widerlegt eindeutig die Aussage von Frau Neubauer und zeigt, dass Deutschland derzeit mehr Strom importiert als exportiert.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass der Anstieg der Stromimporte nicht ausschließlich auf den Atomausstieg zurückzuführen ist. In der Vergangenheit gab es bereits Jahre, in denen die Stromimporte in den Sommermonaten überwogen, wenn die Nachfrage aufgrund von Klimaanlagen und anderen Faktoren höher war. Dennoch ist der Umfang des Importüberschusses im Jahr 2023 signifikant größer als in den Vorjahren.

Wer gestaltet Energiepolitik?

Diese Entwicklung wirft wichtige Fragen zur Energiepolitik und zur langfristigen Planung der Energieversorgung in Deutschland auf. Die Energiewende hat zweifellos viele positive Aspekte, aber sie bringt auch Herausforderungen mit sich, die sorgfältige Planung und eine realistische Betrachtung der aktuellen Daten erfordern.

In Anbetracht der vorliegenden Fakten sollte die Öffentlichkeit auf genaue und aktuelle Informationen zugreifen können, um fundierte Meinungen und Entscheidungen zur Energiepolitik zu treffen. Es ist von größter Bedeutung, dass öffentliche Aussagen und Behauptungen, insbesondere von prominenten Persönlichkeiten wie Luisa Neubauer, auf verifizierten Daten basieren, um eine transparente Diskussion über die Energiezukunft Deutschlands zu ermöglichen.

Bildinformationen

ARD/WDR MAISCHBERGER, FOLGE 768, am Mittwoch (20.09.23) um 22:50 Uhr im ERSTEN.
Zu Gast bei Sandra Maischberger: Markus Blume, Luisa Neubauer, Sandra Maischberger
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Rudolf Stier - Freier Journalist

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