Klimageld? Versprechen brechen definitiv ein Ampel-Prädikat
Versprochen, gebrochen: Ampel-Regierung scheitert am Klimageld-Versprechen
Chieming, die Ampel-Koalition, bestehend aus SPD, Grünen und FDP, hat in ihrem Regierungsprogramm ein zentrales Versprechen gemacht: die Einführung von Klimageld für alle Bürger, um die steigenden Energiekosten auszugleichen. Dieses Vorhaben, das als zentrale Säule der Klimapolitik und sozialen Gerechtigkeit galt, wird nun nicht realisiert. Die Gründe dafür liegen in finanziellen Engpässen und administrativen Unzulänglichkeiten, die die Effizienz des deutschen Staates mehr als infrage stellen.
Ein notwendiges Versprechen in Zeiten der Krise
Stephan Weil, der niedersächsische Ministerpräsident (SPD), betonte in einem Interview mit der „Welt“ die Bedeutung des Klimageldes. Er verwies darauf, dass vor allem einkommensschwache Schichten, die durch erhöhte Preise für Benzin, Diesel und Heizöl stark belastet werden, durch das Klimageld entlastet werden sollten.
Doch trotz dieser Notwendigkeit räumte Weil gleichzeitig ein, dass es unter den aktuellen Bedingungen keine Möglichkeit gibt, das Klimageld zu finanzieren. Somit bleibt das Versprechen der Ampel-Koalition unerfüllt. Die Aussage von Weil erstaunt umso mehr, wenn man die Grundlagen der Finanzierung von Klimageld näher betrachtet.
Die Finanzierung des Klimageldes sollte nämlich im Wesentlichen durch Einnahmen aus dem nationalen Emissionshandel erfolgen. Dieses System erhebt ab 2024 noch weitaus höhere Gebühren für CO₂-Emissionen, als bisher gekannt.
Insbesondere in den Bereichen Verkehr und Gebäudeheizung steigen dadurch die Preise um ein Vielfaches. Die Idee „Klimageld“ war, dass die Einnahmen aus diesem Emissionshandel direkt an die Bürgerinnen und Bürger zurückfließen. Dadurch sollte die finanzielle Belastung anhand höherer Energiepreise und CO₂-Kosten teilweise ausgeglichen werden.
Soziales Konzept vorgegaukelt
Das Konzept hinter dem Klimageld basierte auf dem Prinzip der sozialen Gerechtigkeit und der ökologischen Lenkungswirkung. Während höhere CO₂-Preise Anreize setzen sollten, um klimaschädliche Emissionen zu reduzieren, hätte das Klimageld einkommensschwächere Haushalte unterstützen sollen, die proportional mehr von den Energiekosten betroffen sind.
Diese Art der Finanzierung wäre eine neue Lösung gewesen, die sowohl dem Klimaschutz dient als auch die gesellschaftliche Balance berücksichtigt. Allerdings stellt die praktische Umsetzung, wie die gerechte Verteilung und die verwaltungsmäßige Abwicklung, eine erhebliche Herausforderung dar. Diese kann im aktuellen politischen und administrativen Umfeld Deutschlands offenbar nicht bewältigt werden, oder, schlimmer noch, es scheint, niemand in der Ampel-Koalition will überhaupt diese Herausforderung bewältigen.
Ein staatliches Versagen auf mehreren Ebenen
Das Scheitern der Umsetzung des Klimageldes beleuchtet tiefgreifende Probleme in der deutschen Verwaltung. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) erklärte im Herbst 2022 das Dilemma: Der Staat sei nicht in der Lage, jedem Bürger direkt Geld zu überweisen. Dies liegt daran, dass die Steuer-ID eines jeden Deutschen nicht automatisch, mit seinen Kontodaten verknüpft ist. Eine solche Zusammenführung würde nach Lindners Aussage rund 18 Monate in Anspruch nehmen. Hinzu kommt, dass die Verwaltungskapazitäten begrenzt sind, mit einer Maximalleistung von 100.000 Überweisungen pro Tag.
Die Konsequenz ist ernüchternd: Selbst wenn die finanziellen Mittel vorhanden wären, würde es über zwei Jahre dauern, um einmalig jedem Bürger Geld zu überweisen. Eine schnelle Entlastung der Bürger angesichts steigender Energiekosten ist somit nicht realisierbar.
Diese Aussage wirft Fragen auf
Im Jahr 2023 erhielten in Deutschland durchschnittlich etwa 5,5 Mio. Menschen Bürgergeld. Diese Zahl setzt sich aus etwa 3,93 Mio. erwerbsfähigen Personen und rund 1,56 Mio. nicht erwerbsfähigen Empfängern zusammen. Diese Zahlen zeigen, dass die Verwaltungskapazitäten weitaus größer sind, als von Lindner behauptet.
Da es sich bei Empfängern von Bürgergeld gemäß Ampelregierung um die „Ärmsten“ der Gesellschaft handelt, wäre es doch ein Einfaches, damit zu beginnen, zumindest denen, die ihre Wohnung kaum verlassen, weil sie nicht mehr arbeiten müssen, ihren Anteil am Klimageld auszuzahlen. Es wäre sicherlich ein Anreiz für die 3,93 Mio. erwerbsfähige Personen ihren CO₂-Fußabdruck auf dem jetzigen Level zu halten, und Arbeit so gut es geht, zu verhindern, weil Arbeit dem Klima schadet.
Ein politisches und verwaltungstechnisches Fiasko
Die gescheiterte Realisierung des Klimageldes stellt nicht nur einen politischen Rückschlag für die Ampel-Koalition dar, sondern wirft auch ein kritisches Licht auf die Leistungsfähigkeit der deutschen Verwaltung. Es zeigt, dass dringend notwendige Reformen im Bereich der Digitalisierung und Verwaltungseffizienz erforderlich sind, um zukünftige Herausforderungen meistern zu können.
Das Klimageld sollte ein Symbol für soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz sein. Stattdessen ist es nun ein Symbol für Verlogenheit und Politikversagen. Gleichzeitig zeigt es Grenzen auf. Die gegenwärtigen politischen und administrativen Strukturen in Deutschland sind nicht nur zu beanstanden, sie scheinen nicht akzeptabel.