Vom Werteverfall zur Machtgier: Die Wahrheit demoralisiert!

Vom Werteverfall zur Machtgier: Die Wahrheit demoralisiert!
Aus dem Gedicht „Mein Sohn, vergiss sie, deiner Kindheit Lehren“, von Manfred Ebeling

Vom Ideal zum Verrat: Werte-Kollaps in der Moderne

Wir befinden uns in einer Welt, die sich rasant verändert und in der die Grenzen zwischen Gut und Böse, richtig und falsch zunehmend verschwimmen. Das Gedicht von Manfred Ebeling, „Verzeih mein Kind“ erlaubt uns eine tiefgreifende Einsicht in den Konflikt zwischen, traditionellen Werten und modernen Realitäten. Dieses Gedicht, das die Lehren eines Vaters an sein Kind und dessen schmerzhafte Erkenntnis ihrer Unzulänglichkeit in der heutigen Gesellschaft zum Thema hat, bietet eine ergreifende Perspektive auf die Konzepte von Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Liebe, Vertrauen und Charakter. Mehr noch, es beschreibt den Werteverfall der Gesellschaft auf eine eindrückliche, aber bedrückende Weise.

Die traditionellen Werte und ihre Herausforderungen

Ein Vater von heute steht stellvertretend für eine Generation, die an die Kraft von Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit glaubte. Er lehrte seinen Sohn, stets die Wahrheit zu sagen, sich auf seinen guten Glauben zu verlassen und Charakterstärke zu bewahren. Doch in einer Welt, in der diese Werte nicht mehr geschätzt werden, sieht ein verzweifelter Vater, wie sein Kind leidet, und wie es nach und nach zur Beute in einem Dschungel voller Jäger wird.

Der Wandel der Gesellschaft zum Werteverfall

Unsere Gesellschaft hat sich gewandelt, von einem Ort, an dem verschiedene Menschen koexistieren konnten, zu einem Schlachtfeld, auf dem nur die Stärksten überleben. Der Vater erkennt, dass die Welt nun von einem binären System von Siegern und Besiegten regiert wird, in dem es wenig Platz für die, die dazwischenstehen, gibt. Die Botschaft ist klar: In dieser neuen Weltordnung sind die traditionellen Werte der Ehrlichkeit und des Vertrauens nicht nur hinderlich, sie sind ganz und gar nicht hilfreich.

Werteverfall ist das neue Modern? Es scheint, als ob die heutige Gesellschaft eine Verschiebung erlebt, weg von den klassischen Tugenden hin zu einem pragmatischeren, manchmal rücksichtsloseren Ansatz. Aber ist das wirklich „modern“, oder ist es ein alarmierendes Zeichen einer tiefgreifenden gesellschaftlichen Krise?

Die Verzweiflung und das Umdenken

Der Vater, verzweifelt über die sich verschlechternde Situation seines Kindes, rät ihm schließlich, die alten Lehren zu vergessen und sich den rauen Realitäten anzupassen. Er ermutigt sein Kind, zum Jäger zu werden, statt zur Beute, und die Kunst des Betrügens und Lügens zu erlernen. Es ist ein schmerzhafter Moment des Umdenkens, ein Eingeständnis, dass das, was einst als richtig galt, nun nicht mehr ausreicht.

Die Verflechtung von Macht und Moral

Das Gedicht wirft eine kritische Frage auf: In einer Welt, die Macht und Erfolg über alles stellt, wie relevant sind Moral, Ehrlichkeit und Charakter noch? Der Vater, der seinem Kind inzwischen rät, in die Taschen anderer zu greifen, bevor diese begreifen, was passiert, symbolisiert einen Werteverfall, den Verlust von Unschuld und Integrität im Streben nach Macht.

Der Wandel der Gesellschaft

Der Vater im Gedicht erkennt, dass die Werte, die er seinem Kind vermittelt hat, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Vertrauen, in der heutigen Welt zu einer Bürde geworden sind. Er sieht sein Kind als „leicht der Jäger Beute“, was auf die Ausnutzung durch skrupellosere Akteure hindeutet. Die Zeilen „Ich gab dir, wie ich’s konnte, das, was Väter schulden ihren Kindern“ zeigen die innere Zerrissenheit und das Bedauern des Vaters über seine vermeintlichen Fehler in der Erziehung.

Der Verlust von Unschuld und Integrität

Interessant ist die Transformation, die der Vater vorschlägt, eine Art Anpassung an die herrschenden Bedingungen, die er als rücksichtslos und unbarmherzig beschreibt. Der Rat, zum Jäger statt zum Hasen zu werden, symbolisiert einen dramatischen Wechsel von passiver Integrität zu aktiver Aggression und Täuschung. Dieser Wandel wird als notwendige Überlebensstrategie in einer Welt dargestellt, in der „es gibt Besiegte nur und Sieger“.

Der Verlust des Glaubens an das Gute

Der Vater empfiehlt, alle Lehren der Kindheit zu vergessen und stattdessen zu lernen, zu betrügen und zu lügen. Diese Zeilen zeigen einen tiefen Pessimismus und Misstrauen gegenüber der Gesellschaft. Es ist eine düstere Darstellung eines ‚Überlebens des Stärkeren‘, in dem moralische Werte keinen Platz mehr haben.

Das Dilemma der Elterngeneration

Der Vater steht auch für die Elterngeneration, die sich mit der Frage auseinandersetzen muss, wie sie ihre Kinder auf eine Welt vorbereiten kann, die sich grundlegend von der unterscheidet, in der sie selbst aufgewachsen sind. Seine anfänglichen Lehren und seine spätere Kehrtwende zeigen das Dilemma, in dem sich viele Eltern heute befinden.

Abschlussgedanken

„Verzeih, mein Kind“ ist mehr als nur ein Gedicht; es ist ein Spiegel unserer Gesellschaft, der zeigt, wie tiefgreifend sich die Bedeutung von Werten wie Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Liebe, Vertrauen und Charakter verändert hat. Es zwingt uns, über die Art der Welt nachzudenken, die wir schaffen, und die Lehren, die wir an zukünftige Generationen weitergeben. Der Vater im Gedicht mag am Ende stolz auf seinen Sohn sein. Aber dieser Stolz ist getrübt von der Erkenntnis, dass er seinem Kind beibrachte, in einer Welt zu überleben, in der die Werte, die er einst schätzte, keinen Platz mehr haben.

Das Gedicht ist somit ein Weckruf, sich der Verantwortung bewusst zu werden, die wir alle tragen: die Welt nicht nur für uns selbst, sondern auch für die kommenden Generationen zu gestalten. Es lädt uns ein, über die Konsequenzen unserer Handlungen und die Art von Erbe, das wir hinterlassen wollen, nachzudenken und dem Werteverfall entschieden entgegenzutreten.

2. Timotheus 3:1-6

„Das aber sollst du wissen: In den letzten Tagen werden kritische Zeiten herrschen, mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden sich selbst und das Geld lieben. Sie werden angeberisch und überheblich sein, über Gott und Menschen lästern, nicht auf die Eltern hören, undankbar sein und nicht loyal. Sie werden lieblos sein, nicht kompromissbereit, verleumderisch, unbeherrscht und brutal und werden das Gute nicht lieben.

Sie werden Verräter sein, eigensinnig, aufgeblasen vor Stolz und werden das Vergnügen lieben statt Gott. Nach außen hin wird es so aussehen, als hätten sie Gottesfurcht, aber die Kraft dahinter zeigt sich in ihrem Leben nicht. Von solchen Menschen wende dich ab

„Mein Sohn, vergiss sie, deiner Kindheit Lehren“ - Manfred Ebeling

Verzeih mein Kind,
ich seh’ es heute
ich lehrte dich nach bestem Wissen
nun bist du leicht der Jäger Beute.

Ich hätte es besser wissen müssen,
ich lehrte dich, stets das zu sagen
was du gesehen und weißt und denkst,
und seh’, wie deines Lebens Wagen
du damit in den Abgrund lenkst.

Ich sehe deinen guten Glauben,
und doch dich jeden Tag verlieren.
Ich sehe Menschen dich berauben
und wie sie Fallen konstruieren.

Ich gab dir, wie ich‘ s konnte,
das was Väter schulden ihren Kindern,
und kann, was um dich rum geschieht,
mit meinen Mitteln nicht verhindern.

Wie unklug war‘ s, in langen Zeiten
dich eisern die Gebote lehren!
Du brauchtest andre Fähigkeiten
um dich, wo‘ s nötig ist, zu wehren.

Da sitzt du fest auf deinem Wissen,
hast die Lektionen brav gelernt,
ein Boot mit hunderttausend Rissen,
vom Ufer mehr als weit entfernt.

Es gab auch früher Jäger, Beute
doch gab‘ s der Menschen viel dazwischen,
und das hat sich geändert heute:
es lässt das Volk sich nicht mehr mischen.

Es gibt Besiegte nur und Sieger,
und die dazwischen sterben aus,
das brave Lamm gehört dem Tiger,
der Käfer frisst die kleine Laus.

Drum werd’ zum Jäger, nicht zum Hasen!
Besorge dir Gewehr und Hund,
lass sie in Panik vor dir rasen,
und treib’s mit ihnen, kunterbunt!

Und wenn du siehst,
die Welt in Fetzen
dann lern’ zu sagen: sie ist gut,
dich damit eisern durchzusetzen,
bevor es je ein andrer tut!

Und greif dem Volk in seine Taschen,
bevor es, was du tust, begreift
greif zu, mein Sohn, ersinne Maschen,
dass Klugheit nie in ihnen reift!

Ich hab die falsche Saat gesät,
den Fehlwuchs musst du jetzt entfernen!
Vielleicht ist es noch nicht zu spät,
das, was du wirklich brauchst, zu lernen.

Vergiss sie, deiner Kindheit Lehren,
was ich dich lehrte, war verkehrt!
Lern mehr, als nur dich zu erwehren,
lern, wie man andre kriechen lehrt!

Vor allem lerne zu betrügen,
das muss dein Meister-Werkzeug sein!
Lern, ohne rot zu werden lügen,
dann geht der Rest fast von allein

Bau Waffen dir aus Lügen, Finten
und dann, wenn du sie hast belogen,
greif sie gleich an, doch nur von hinten
und sag, sie hätten dich betrogen!

Nur so führt dich dein Weg nach oben
nur so gewinnst du einst den Thron
sie werden ehren dich und loben!
Und ich bin stolz auf dich, mein Sohn!

Doch es wäre kein gerechter Stolz!
Nur eines eitlen Vaters Träume!
Uns schuf man aus demselben Holz,
es war das Holz der kleinen Bäume.

Rudolf Stier - Freier Journalist

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