Sahra Wagenknecht und die Politik mit der Angst der Bürger

Sahra Wagenknecht und die Politik mit der Angst der Bürger
ARD/NDR ANNE WILL, "Mühsame Offensive, ferner Frieden – Braucht die Ukraine noch mehr Unterstützung?", am Sonntag (17.09.23) um 21:45 Uhr im ERSTEN. v.l.: Anne Will (Moderatorin), Roderich Kiesewetter (CDU), Sahra Wagenknecht (Die Linke) © NDR/Wolfgang Borrs, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter NDR-Sendung und bei Nennung "Bild: NDR/Wolfgang Borrs" (S2). NDR Presse und Information/Fotoredaktion, Tel: 040/4156-2306 oder -2305, pressefoto@ndr.de

Die Politik hat schon immer verschiedene Werkzeuge und Taktiken verwendet, um die Gunst der Wähler zu gewinnen. Sahra Wagenknecht greift in der Sendung Anne Will auf eine besonders effektive Methode zurück, die sich im Laufe der Geschichte immer wieder bewährt hat. Es ist die Mobilisierung von Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung. Wagenknecht hat erkannt, dass Ängste und Sorgen der Bürger ein mächtiges Werkzeug sein können, um Unterstützung zu gewinnen und ihre politische Agenda voranzutreiben. Bei jeder Gelegenheit weist sie darauf hin, dass Russland eine Atommacht ist, und eine Eskalation kriegerischen Auseinandersetzung in der Ukraine im 3. Weltkrieg münden kann.

Dass sie mit ihren Prognosen mehr als einmal völlig daneben lag, ignoriert sie. Trotz falscher Lageeinschätzung, was den Einmarsch der Russen in der Ukraine betrifft, schwadroniert sie wie eh und je als Putin-Versteherin.

Die Macht der Angst in der Politik

Angst ist eine der stärksten Emotionen, die Menschen erleben können. Sie kann Menschen dazu bewegen, auf bestimmte Weisen zu handeln, sich bestimmten Gruppen anzuschließen oder politische Entscheidungen zu unterstützen, die sie unter normalen Umständen vielleicht nicht befürworten würden. Sahra Wagenknecht weiß, wie sie diese Emotionen nutzen kann, um ihre Ziele zu erreichen.

Sie schürt die Angst der Bürger auf unterschiedliche Art und Weise. Ihre bevorzugte Variante ist die Betonung der Bedrohung durch Russland als Atommacht. Sie dramatisiert diese Bedrohung und erweckt den Eindruck, dass Russland viel stärker ist, als bisher gezeigt. Sie spricht von der Möglichkeit der Eskalation, bis die Bürger nach Schutz und Sicherheit rufen und bereit sind, Einschränkungen ihrer Freiheiten oder Ressourcen in Kauf zu nehmen, um sich vor der vermeintlichen Bedrohung zu schützen.

Anne Will

Beispiele aus der Geschichte

Das politische Geschäft mit der Angst ist keine Erfindung von Sahra Wagenknecht. Schon immer haben Politiker versucht, die Ängste der Bevölkerung auszunutzen, um ihre eigene Macht zu festigen oder politische Veränderungen durchzusetzen.

Nehmen wir zum Beispiel die Angst vor Terrorismus nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Die US-Regierung nutzte diese Angst, um den “Krieg gegen den Terror” zu erklären und weitreichende Befugnisse zur Überwachung und Einschränkung von Bürgerrechten zu erhalten.

Die Gefahren des politischen Geschäfts mit der Angst

Obwohl das politische Geschäft mit der Angst für Sahra Wagenknecht kurzfristig effektiv sein kann, birgt es auch erhebliche Gefahren. Ihre übermäßige Betonung von Ängsten kann zu politischer Polarisierung führen und die Gesellschaft spalten. Sie kann Misstrauen gegenüber der deutschen Regierung und deren Institutionen schüren und langfristig das Vertrauen der Bürger untergraben.

Darüber hinaus kann ihre Instrumentalisierung der Angst dazu führen, dass wichtige politische Entscheidungen auf irrationalen Emotionen anstatt auf sachlichen Überlegungen basieren. Dies kann langfristig zu Fehlentscheidungen und politischem Missmanagement führen.

Das politische Geschäft mit der Angst der Bürger ist eine Taktik von Sahra Wagenknecht. Sie wendet dieses Instrument immer wieder an. Sie nutzt Ängste und Unsicherheiten, um Unterstützung zu gewinnen und ihre politischen Ziele zu erreichen. Allerdings birgt diese Taktik erhebliche Gefahren für die Gesellschaft, darunter politische Polarisierung, Misstrauen und irrationale Entscheidungsfindung. Es liegt an den Bürgern, kritisch mit dieser Art der Irreführung umzugehen

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ARD/NDR ANNE WILL, “Mühsame Offensive, ferner Frieden – Braucht die Ukraine noch mehr Unterstützung?”, am Sonntag (17.09.23) um 21:45 Uhr im ERSTEN. Sahra Wagenknecht (Die Linke)
© NDR/Wolfgang Borrs, honorarfrei – Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter NDR-Sendung und bei Nennung “Bild: NDR/Wolfgang Borrs” (S2). NDR Presse und Information/Fotoredaktion, Tel: 040/4156-2306 oder -2305, pressefoto@ndr.de

Rudolf Stier - Freier Journalist

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