Treten Sie zurück, Frau Faeser. Das Vertrauen ist verspielt

Treten Sie zurück, Frau Faeser. Das Vertrauen ist verspielt
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Partei oder Amt?

Frau Faeser ist bekannt dafür, dass sie unterschiedliche Hüte trägt, je nachdem, vor welchem Publikum sie steht. Die derzeitige Innenministerin, stellt jedoch ein Beispiel dar, das weit über die gewöhnliche Politik der Zwei-Gesichter hinausgeht. Ihre Forderung, das Wahlrecht auf in Deutschland lebende Ausländer auszudehnen, weckt Zweifel an ihrer Fähigkeit, ihr Amt verfassungskonform auszuüben.

Laut Artikel 28, Absatz 2 des Grundgesetzes ist das Wahlrecht in Deutschland Staatsangehörigen vorbehalten. Frau Faeser stellt damit eine Forderung auf, die deutlich gegen die Verfassung verstößt. Selbstverständlich lässt sich argumentieren, dass Verfassungen nicht in Stein gemeißelt sind und Veränderungen unterliegen können. Dennoch sollten solche Forderungen von Personen kommen, die nicht direkt für die Wahrung der Verfassung verantwortlich sind.

Die Wähler in Hessen und im gesamten Bundesgebiet stehen nun vor einem Dilemma. Einerseits spielt Faeser die empathische und warmherzige Parteipolitikerin, die die Stimmen der Migranten hören will. Andererseits stellt sie als Innenministerin die Verfassungsmäßigkeit ihrer eigenen politischen Forderungen infrage. Man könnte sagen, dass hier eine offensichtliche Diskrepanz zwischen den beiden Rollen besteht, die sie zu spielen versucht.

Frau Faesers jüngste Äußerungen setzen die Bürger vor eine schwierige Wahl: Glauben sie der vermeintlich warmherzigen Parteipolitikerin, die für mehr Inklusion eintritt? Oder sehen sie in ihr die kaltherzige Verfassungsministerin, die bereit ist, bewährte Grundlagen der deutschen Politik für kurzfristige politische Gewinne zu opfern?

Dass diese Frage überhaupt gestellt werden muss, zeigt das grundsätzliche Problem, das ihre Doppelrolle mit sich bringt. Die Zeit wird zeigen, welche der beiden Seiten die Überhand gewinnt – aber unabhängig vom Ausgang dürfte das Vertrauen in ihre Fähigkeit, ihr Amt verfassungsgemäß auszuüben, erheblich erschüttert sein.

Treten sie zurück, Frau Faeser

Wenn ein Politiker eine Forderung stellt, die im direkten Widerspruch zum Kern des Grundgesetzes steht, sollte er oder sie sich ernsthaft die Frage stellen: Bin ich noch imstande, mein Amt im Sinne der Verfassung auszuüben? Im Falle von Nancy Faeser, der Innenministerin, die für ein Wahlrecht für in Deutschland lebende Ausländer plädierte, könnte die Antwort auf diese Frage klar sein: Nein.

Das Grundgesetz ist das Fundament der deutschen Rechtsordnung, und gerade das Amt des Innenministers erfordert eine strikte Beachtung dieser Verfassungsgrundsätze. Wer dieses Amt bekleidet, sollte sich nicht nur der Bedeutung bewusst sein, sondern auch bereit sein, diese Grundsätze ohne Kompromisse zu verteidigen.

Frau Faeser hat mit ihrer Forderung nicht nur rechtliche, sondern auch ethische Fragen aufgeworfen. Politiker müssen in der Lage sein, eine klare Linie zwischen persönlichen und politischen Überzeugungen zu ziehen, besonders wenn sie in einer Position sind, in der sie die Verfassung verteidigen müssen. Der Wunsch, die Stimmen der Migranten zu hören, ist an sich nobel, aber die Art und Weise, wie sie dies durchzusetzen versucht, stellt ihre Eignung für das Amt ernsthaft infrage.

In einer funktionierenden Demokratie muss das Vertrauen in die Amtsträger gewährleistet sein. Wenn eine Ministerin das Vertrauen der Öffentlichkeit verspielt, sollte sie die Konsequenzen ziehen und Platz für jemanden machen, der die Verfassung ohne Wenn und Aber verteidigen kann.

Der Ball liegt nun bei Frau Faeser. Sollte sie an ihrer Forderung festhalten, wird sie sich weiter von der Verfassung entfernen und das Vertrauen der Bürger weiter erschüttern. Ein Rücktritt wäre dann der einzige ehrbare Ausweg, um die Integrität des Amtes und das Vertrauen in die Verfassung wiederherzustellen. Es ist höchste Zeit für Klarheit, Frau Faeser. Treten Sie zurück. Sofort.

Bildnachweis

„nancy-faeser.de“ an. Bei Interesse an weiteren Bildformaten oder -motiven wenden Sie sich bitte an die SPD-Landesgeschäftsstelle unter der Mailadresse: landesverband.hessen@spd.de

Rudolf Stier - Freier Journalist

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