Deutsche Bahn. Weselsky zerstört den Stolz auf ein Symbol
Claus Weselsky, der Spaltpilz im Herzen Deutschlands Bahnwesen
Die Deutsche Bahn steht kurz vor dem Niedergang. Mittelpunkt des Niedergangs ist ein Egomane, eine Figur, die für viele als Inbegriff von Unnachgiebigkeit und Verantwortungslosigkeit gilt. Claus Weselsky, der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Sein Name ist zum Synonym für scheinbar endlose Streiks geworden, die das Land in Atem halten und die Geduld der Bevölkerung auf eine harte Probe stellen. Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, bekannt für seine direkte Art, bringt es auf den Punkt. Er fordert die Verbeamtung von Lokführern, um dem Streikwahnsinn ein Ende zu setzen. Doch reicht das?
Eine Nation am Rande des Verkehrsinfarkts
Die Lage ist für die Deutsche Bahn dramatisch. Wenn Züge fahren, dann mit Verspätungen, die jeden Fahrplan zur Farce machen. Und wenn zufällig nicht gestreikt wird, dann droht in jedem Fall schon der nächste Ausstand. Verzweiflung und Zorn in der Bevölkerung wachsen. Deutschland, das Land der Ingenieure und Erfinder, wird wiederholt zur Lachnummer in der Welt, diesmal mit dem einstigen Aushängeschild, der Deutschen Bahn.
Claus Weselsky, als Rädelsführer dieser Entwicklung, steht im Zentrum der Kritik. Er wird als moderner „Geiselnehmer“ betrachtet, der sehenden Auges ein ganzes Land mitsamt seiner Wirtschaft zum Erliegen bringt, nur um die Interessen seiner Gewerkschaft durchzusetzen. Eine seiner Forderungen, die 35-Stunden-Woche, erscheinen vielen als realitätsfremd und selbstverliebt, besonders angesichts der prekären Personalsituation bei den Lokführern. Er wird beschuldigt, mit dem Wohl der Nation zu spielen, nur um weitere Mitglieder für seine Gewerkschaft, die GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) zu gewinnen.
Boris Palmer fordert Verbeamtung von Lokführern
Boris Palmer jedenfalls, schlägt in die gleiche Kerbe und prangert die Situation an. Sein Vorschlag, Lokführer zu verbeamten, um die Streiks zu unterbinden, ist ein verzweifelter Ruf nach Ordnung in einem System, das völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Doch diese Idee ist nicht unumstritten. Kritiker sehen darin einen gefährlichen Präzedenzfall, der die Unabhängigkeit der Gewerkschaften bedrohen und die Lasten auf die Steuerzahler verlagern könnte.
Die Ironie ist bitter: Während Weselsky und die GDL für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen, leidet der deutsche Bahnfahrer unter den unmittelbaren Folgen. Viele sind gezwungen, auf das Auto umzusteigen, was wiederum die Verkehrs- und Umweltprobleme verschärft. Die Gewerkschaft, die einst als Beschützer der Arbeitnehmerrechte galt, wird nun von vielen als Hauptverursacher eines nationalen Verkehrsdilemmas gesehen.
In diesem Chaos wird die Deutsche Bahn zur Metapher für eine tieferliegende Krise. Es ist eine Krise von Managements, Arbeitskulturen und des öffentlichen Dienstes in Deutschland. Die Frage, die sich stellt, ist nicht nur, wie man die Streiks bei der Deutschen Bahn beendet, sondern wie man ein System reformiert, das so offensichtlich versagt hat, und dessen weiteres Versagen unschwer zu prognostizieren ist.
Weselsky ist der Gegner für die Deutsche Bahn
Claus Weselsky, in dieser Gemengelage, wird von vielen als der Hauptgegner gesehen. Seine unnachgiebige Haltung, sein Festhalten an überkommenen Forderungen und sein scheinbar unerschütterlicher Wille, den Konflikt um jeden Preis auszutragen, hat ihn zu einer polarisierenden Figur gemacht. Für seine Anhänger ist er ein Held, für seine Kritiker ein Aussätziger, der die öffentliche Meinung spaltet und das Land von einer Verkehrskrise in die andere stürzt. Ein Ende seiner Störmanöver für die Bahnfahrer in Deutschland ist nicht in Sicht.
Diese Krise ist mehr als nur ein Streit um Arbeitsbedingungen. Sie ist ein Symbol für das Versagen eines Systems, das nicht in der Lage ist, sich den Herausforderungen einer modernen, mobilen Gesellschaft zu stellen. In diesem Konflikt steht viel auf dem Spiel. Nämlich die Zukunft der Deutschen Bahn, das Wohl der Pendler und die Wirtschaftskraft eines ganzen Landes. Es ist an der Zeit, dass alle Beteiligten, insbesondere Claus Weselsky, ihre Verantwortung erkennen und nach Lösungen suchen, die über den nächsten Streik hinausgehen.