KfW-Mittel ade? Geywitz Wohnbauförderung auf der Kippe
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts: Ein Dämpfer für Klima- und Wohnrauminitiativen
Bauministerin Klara Geywitz steht vor einer Herausforderung, die die deutsche Wohnraumkrise auf eine neue Ebene hebt. Ihr Plan, mit günstigen Krediten Eigentum für Familien und klimafreundlichen Neubau zu fördern, wird durch das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts massiv bedroht.
Das Gericht erklärte, dass die Umschichtung von 60 Milliarden Euro, die ursprünglich für die Bekämpfung der Corona-Pandemie eingeplant waren, in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) verfassungswidrig ist. Die Ampel-Regierung hatte diese Mittel umgewidmet, um sie für Klimaschutz und andere Vorhaben, darunter die Wohnraumförderung, zu nutzen. Diese Entscheidung verstieß jedoch gegen die Ausnahmeregel der Schuldenbremse, da kein schlüssiger Zusammenhang zwischen der Corona-Krise und den Klimaprogrammen hergestellt wurde. Zudem wurde bemängelt, dass der Beschluss zur Umschichtung zu spät, nämlich erst 2022, erfolgte
Die Folgen: Unsicherheit und drohende Kürzungen
Als Folge des Urteils stehen nun Förderprogramme im Wert von rund 2,3 Milliarden Euro auf der Kippe. Dies betrifft insbesondere die Programme „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN) und die „Wohneigentumsförderung für Familien“ (WEF), für die 2024 Mittel in Höhe von 1,1 Milliarden Euro vorgesehen waren. Auch Finanzhilfen für die kommunale Wärmeplanung und verschiedene andere Programme sind betroffen. Zwar stehen für das Jahr 2023 die Mittel für KFN und WEF noch vollumfänglich zur Verfügung, doch für die Folgejahre sieht es düster aus
Was nun, Bauministerin Geywitz?
Bauministerin Geywitz und ihr Team stehen nun vor der Aufgabe, schnellstmöglich einen neuen Wirtschaftsplan für den KTF zu erstellen, um zu klären, ob und wie die Programme fortgeführt werden können. Die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Britta Haßelmann und Katharina Dröge unterstreichen die Wichtigkeit dieser Programme für Klimaschutz, Bürgerentlastung und eine zukunftsfähige Wirtschaftspolitik
Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und WWF Deutschland warnen vor einem Rückschlag für Klimaschutz und Artenvielfalt, sollten die Programme scheitern
Reform der Schuldenbremse und alternative Finanzierungsmethoden
Ökonomen schlagen verschiedene Wege vor, wie der Bund an mehr Geld für diese wichtigen Programme kommen könnte. Eine Reform der Schuldenbremse, die einen schrittweisen Rückkehr zur Schuldenregel nach einer Krise ermöglicht, sowie die Erhebung eines befristeten Energie- oder Klima-Solidarbeitrags könnten mögliche Lösungen sein
Ein Wettlauf gegen die Zeit
Für Bauministerin Geywitz und ihr Ministerium ist es nun ein Wettlauf gegen die Zeit, um Alternativen zu finden und die wichtigen Förderprogramme am Leben zu halten. Es steht nicht nur viel auf dem Spiel für den Wohnungsmarkt und den Klimaschutz, sondern auch für die Glaubwürdigkeit der Regierungspolitik in diesen kritischen Bereichen. Die nächsten Schritte und Entscheidungen werden maßgeblich beeinflussen, wie Deutschland seine Ziele im Wohnungsbau und Klimaschutz erreichen kann.