Es war der 9. September 2025, als Nancy Faeser im ZDF-Talk von Markus Lanz auftrat und Faesers Traumwelt inszenierte. Wer auf eine reflektierte Ex-Ministerin hoffte, die ihre politischen Fehltritte einordnet, wurde bitter enttäuscht. Statt Einsicht erlebten die Zuschauer eine Frau, die sich in Szene setzte, als sei sie unantastbar. Faeser redete dazwischen, wich aus und präsentierte sich als Politikerin, die angeblich alles richtig gemacht habe.
Faeser lebt offenbar in einer politischen Parallelwelt. Während ihre Amtszeit durch juristische Rückschläge und fragwürdige Entscheidungen geprägt war, zeichnete sie bei Lanz das Bild einer standhaften Demokratin, die konsequent gehandelt habe.
Die bittere Wahrheit ist jedoch, Faesers Traumwelt, und damit ihre Politik kommt beim Volk nicht an. Weder die Bürger noch große Teile ihrer Partei scheinen hinter ihr zu stehen. Doch Faeser inszenierte sich, als sei sie die letzte Verteidigerin von Recht und Ordnung.
Die Diskrepanz zwischen Realität und Selbstwahrnehmung ist frappierend. Während ihre Umfragewerte im Keller sind, tritt sie auf, als könne sie noch Kanzlerin werden. Dieses übersteigerte Selbstbewusstsein wirkt nicht souverän, sondern weltfremd und untermalt den Eindruck, dass Faesers Traumwelt für sie Realität zu sein scheint.
Die Liste ihrer politischen Fehltritte ist lang. Das Bundesverwaltungsgericht kippte beispielsweise Faesers Entscheidung, das rechte Magazin Compact zu verbieten. Eine Niederlage vor aller Augen. Das war ein Beleg dafür, wie wenig juristische Substanz ihre Politik oft hatte.
Die Affäre um BSI-Chef Schönbohm. Auf Basis einer zweifelhaften ZDF-Reportage ließ Faeser den Behördenchef entmachten. Später stellte sich heraus, dass es keine stichhaltigen Belege für Sicherheitsbedenken gab. Gerichte verboten sogar einzelne Vorwürfe.
Die Veröffentlichung des AfD-Gutachtens. Kurz vor ihrem Amtsende drängte Faeser die Freigabe eines brisanten Gutachtens durch. Juristen kritisierten den Alleingang, weil er das Risiko juristischer Niederlagen massiv erhöhte. Politische Gegner warfen ihr Wahlkampftaktik vor.
Grenzkontrollen mit zweifelhaftem Nutzen. Unter Faesers Führung gab es zeitweilige Binnengrenzkontrollen. Zwar verkaufte sie diese als Erfolg, doch Polizeigewerkschaften und Experten zweifelten die Wirksamkeit an.
Wahlkampf und Amtsführung. Parallel zu ihrem Ministeramt führte Faeser den hessischen SPD-Wahlkampf. Juristen bemängelten die Vermischung staatlicher und parteilicher Kommunikation, etwa beim Betrieb von Social-Media-Kanälen.
Die Summe dieser Fälle zeigt eine Politikerin, die bereit war, Grenzen zu überschreiten, aber regelmäßig vor Gerichten und in der öffentlichen Wahrnehmung scheiterte.
Bei Lanz wiederholte sich das Muster. Unangenehme Fragen konterte Faeser nicht mit Argumenten, sondern mit Dauerunterbrechungen. Jeder Versuch, sie festzunageln, wurde mit einem Stakkato aus Dazwischenreden gekontert.
Wer zuschaute, konnte den Eindruck gewinnen, diese Frau hat mehr Angst vor der Wahrheit als vor der Kritik.
Doch nicht nur FaeserAMP, auch Markus Lanz selbst muss man kritisieren. Warum gibt er gescheiterten Existenzen eine Bühne, die längst abtreten sollten? Warum darf eine Politikerin, deren Bilanz eine Kette aus Niederlagen und Fehlurteilen ist, noch einmal so viel Redezeit füllen?
Talkshows wie diese halten politische Karrieren künstlich am Leben, nicht aus öffentlichem Interesse, sondern aus Quoteninteresse.
Das Tragischste an diesem Auftritt war nicht Faesers selbstgefälliges Auftreten. Es war die komplette Abwesenheit in Faesers Traumwelt von Selbstreflexion. Kein Eingeständnis von Fehlern, kein Hauch von Demut. Stattdessen der ständige Versuch, sich als unfehlbare Demokratin zu präsentieren.
Dabei wäre der einzig ehrliche Schritt, die Bühne verlassen und die Öffentlichkeit meiden. Wer politisch derart gescheitert ist wie Faeser, sollte nicht die Haltung einer Erfolgreichen einnehmen.
Der Lanz-Auftritt hat eines verdeutlicht, Nancy Faeser ist in ihrer eigenen Traumwelt gefangen. Eine Welt, in der gescheiterte Verbote Siege sind, in der verlorene Prozesse als „Erfolge“ verkauft werden, in der fehlende Akzeptanz im Volk keine Rolle spielt.
Doch die Realität bleibt bestehen. Faeser hat Vertrauen nicht nur verspielt, sie hat es wohl eher niemals gerechtfertigt.
Dass Markus Lanz dieser Selbstinszenierung eine Bühne bot, macht die Sache nur schlimmer. Eine Demokratie braucht ehrliche Auseinandersetzung, nicht das Dauerfeuer politischer Selbsttäuschungen.
Denn wer in der Politik scheitert, sollte Verantwortung übernehmen, nicht eine Bühne suchen, auf der das Scheitern zur Pose wird.