Brosius-Gersdorf. Wenn Eitelkeit und Hybris das Recht bedroht
Gefahr durch Selbstüberschätzung. Die arrogante Hybris der Frauke Brosius-Gersdorf
Nach der vertagten Wahl zur Bundesverfassungsrichterin trat die SPD-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf in der ZDF-Talkshow Markus Lanz auf. Dort präsentierte sie sich nicht mit der dem Amt gebotenen juristischen Bescheidenheit, sondern mit einer Selbstsicherheit, die jeden Begriff von demokratischer Demut sprengt.
Ihr Auftritt zeigt, wie schnell persönliches Sendungsbewusstsein das Vertrauen in Institutionen erschüttern kann.
Originalaussage im Wortlaut
„Wenn dem Bundesverfassungsgericht ein Schaden drohe, würde ich an meiner Nominierung nicht festhalten. Das ist ein Schaden, den kann ich gar nicht verantworten. Ich möchte auch nicht verantwortlich sein für eine Regierungskrise in diesem Land, weil wir nicht wissen, was danach passiert. Das sind alles Aspekte, die ich unglaublich ernst nehme.“
Gefühlte Systemrelevanz statt nüchterner Verantwortung
Diese Worte klingen wie staatsmännische Fürsorge, doch tatsächlich offenbaren sie ein übersteigertes Selbstbild. Frauke Brosius-Gersdorf deutet an, von ihrer Entscheidung hänge die Stabilität des Landes ab.
Dabei ist sie bislang nichts weiter als eine nominierte Kandidatin. Ihr Gestus, sich persönlich für das Wohl oder Wehe der Republik verantwortlich zu fühlen, erweckt den Eindruck, als stünde sie über Parlament, Bundesregierung und dem Bundesverfassungsgericht. Das ist keine Verantwortung, das ist Hybris.
Politische Nähe wird zur selbst inszenierten Opferrolle
Wer sich derart betont staatstragend zeigt, lenkt vom eigentlichen Kritikpunkt ab. Es ist ihre klare Verortung in der SPD und ihrem aktivistischen Duktus in zahlreichen Publikationen.
Anstatt die Vorwürfe gegen ihre Unabhängigkeit zu entkräften, porträtiert sie sich als mögliche Auslöserin einer Regierungskrise, um so ihren Rückzug zur heroischen Handlung umzudeuten. Doch nicht die Kritik beschädigt das Gericht, sondern eine Kandidatin, die ihr Amt als politische Bühne versteht.
Demokratie heißt nicht Selbstinszenierung Frau Brosius-Gersdorf
Was ist an dem Begriff „Demokratie“ für Frau Brosius-Gersdorf so schwer zu verstehen? Demokratie bedeutet, dass Ämter nicht durch moralische Selbsterhöhung, sondern durch Mehrheiten in einem transparenten Verfahren vergeben werden.
Wer keine Mehrheit bekommt, hat keinen Anspruch auf ein Amt. Oder sieht Frau Brosius-Gersdorf das anders? Ihre Rhetorik lässt jedenfalls Zweifel daran aufkommen, ob sie das Ergebnis eines demokratischen Prozesses respektieren kann, oder ob sie sich längst über ihn erhebt.
Ein Gericht braucht Diskretion, keine Talkshow-Inszenierung
Dass Frauke Brosius-Gersdorf sich in einer abendlichen Talkrunde politisch inszeniert, ist beispiellos. Bundesverfassungsrichter haben in der Regel erst zu sprechen, wenn ihr Urteil schriftlich vorliegt.
Die bewusste Entscheidung, Fragen der höchsten Gerichtsbarkeit im Rampenlicht auszutragen, widerspricht dem Geist der Verfassung, die Distanz zwischen Justiz und Tagespolitik verlangt. Die Bürger vertrauen auf die Robe, nicht auf die Show.
Verfassungsrichterin oder politische Influencerin?
In der Rolle der Richterin sind Zurückhaltung, Objektivität und juristische Exzellenz gefragt. Die Auftritte von Frauke Brosius-Gersdorf in der Öffentlichkeit lassen jedoch eine Person erkennen, die Politik gestaltet, statt Recht spricht.
Ihr Pathos ersetzt Argumente, ihre Dramatisierung verdeckt die Frage, ob sie bereit wäre, ihre Parteinähe hinter sich zu lassen. Ein Bundesverfassungsgericht darf niemals als Plattform persönlicher Agenda missbraucht werden.
So wird Schaden verursacht, nicht verhindert
Wer schon vor der Wahl suggeriert, sein Rückzug könne eine Regierungskrise verhindern, überschätzt die eigene Bedeutung dramatisch. Brosius-Gersdorf hat versprochen, Schaden vom Gericht abzuwenden.
Wenn sie diesen Anspruch ernst meint, bleibt nur der Verzicht auf die Kandidatur. Die Unabhängigkeit der Rechtsprechung ist wichtiger als jede Karriere und jede Talkshow-Quote.
Doch damit nicht genug! Die grüne Fraktionschefin Britta Haßelmann treibt die politische Absurdität der Causa Brosius-Gersdorf auf die Spitze. Statt sich sachlich mit der berechtigten Kritik an ihrer parteinaher Haltung auseinanderzusetzen, erklärt sie die vertagte Wahl kurzerhand zum frauenpolitischen Kampfplatz.
Ihre Botschaft: Wer Brosius-Gersdorf ablehnt, lehnt Frauen in der Justiz ab.
Diese Rhetorik ist nicht nur billig, sie ist demokratieverachtend.
Denn wer das Scheitern einer Richterwahl zur Machtdemonstration des Patriarchats umdeutet, verspottet die Gewaltenteilung. Haßelmann macht aus einem legitimen politischen Widerstand gegen eine fragwürdige Personalie eine ideologische Anklage.
Die Demokratie wird damit durch Britta Haßelmann zur Karikatur. Reduziert auf Identitätspolitik, Opferinszenierung und moralische Erpressung.
Genau so sieht dann das Ende rechtsstaatlicher Seriosität aus. Wenn Richterwahlen nicht mehr nach Qualifikation, sondern nach Geschlecht und Gesinnung entschieden werden sollen, dann steht die Demokratie nur noch auf tönernen Füßen.