Die jüngste Niederlage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Japan mit einem deutlichen 1:4-Endergebnis hat die Fußballwelt überrascht und zugleich ein ernüchterndes Bild von deutscher Arroganz auf dem Spielfeld vermittelt. Einmal mehr wurde deutlich, dass der Glaube an die eigene Überlegenheit allein nicht ausreicht, um in der Welt des Fußballs zu bestehen.
Die deutsche Fußballgeschichte ist reich an Erfolgen, und die Nationalelf kann auf eine lange Liste von Triumphen und Titeln zurückblicken. Dieses Erbe hat jedoch offensichtlich dazu geführt, dass in Deutschland eine überhebliche Einstellung zum eigenen Können vorherrscht. Die Annahme, dass Deutschland Fußballweltspitze sei, scheint in den Köpfen der Spieler fest verankert zu sein. Allein der Nachweis fehlt. Lippenbekenntnisse haben Hochkonjunktur. Angekündigte Verbesserungen enden im Debakel. Arroganz schlägt Leistung.
Schönreden ist eine Paradedisziplin, nicht nur im deutschen Fußball geworden. Individuelle Überlegenheit wird propagiert. Dass Fußball ein Mannschaftssport ist, rückt in den Hintergrund. Maulhelden sind aber nicht nur in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu finden. Auch in der Leichtathletik wird schöngeredet, dass Deutschland bei einer Weltmeisterschaft keine einzige Medaille für sich verbuchen konnte. Andere Nationen steigen auf. Deutschland steigt konsequent, sehenden Auges, reaktions- und folgenlos ab.
Randthemen bestimmen den deutschen Fußball. Eine Kapitänsbinde sorgte bei der vergangenen Fußball-Weltmeisterschaft dafür, dass Deutschland schon nach der Vorrunde ihre Binde einpacken konnte. Gleichheit bei der Bezahlung sorgte bei der Frauen-WM dafür, dass die deutschen Frauen nach der Vorrunde ihre Koffer packen mussten. Sport wird zur Meinungsbildung degradiert. Hirnlose Athleten versuchen sich als Botschafter für Minderheiten. Ihre Kernkompetenz, der Sport, wird dabei vernachlässigt. Die Frage muss erlaubt sein, was einen Sportler, eine Sportlerin dazu ermächtigt, Moralapostel zu spielen, und oder soziale Themen ohne Hintergrund in die Öffentlichkeit zu tragen?
Die deutliche Niederlage gegen Japan hat gezeigt, dass die deutsche Nationalmannschaft nicht immun gegen Schwächen ist. Planlosigkeit, Lustlosigkeit und ein Mangel an Tempo waren offensichtlich. Es schien, als ob deutsche Nationalspieler glauben, dass sie allein aufgrund ihrer Nationalität und ihres Erbes gewinnen würden, ohne sich allzu sehr anstrengen zu müssen.
Japan hingegen präsentierte sich als gut vorbereitetes und diszipliniertes Team. Sie nutzten die Schwächen der deutschen Mannschaft gnadenlos aus und ließen sich nicht von der vermeintlichen Größe des Gegners einschüchtern. Ihr Spiel war von Schnelligkeit, Präzision, Teamwork und Tempo geprägt – Eigenschaften, die in der deutschen Mannschaft schmerzlich vermisst werden. Nie also waren Anspruch und Realität weiter voneinander entfernt.
Die deutschen Spieler scheinen sich nicht bewusst, dass der Fußball sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt hat. Die glorreichen Tage von Franz Beckenbauer und Gerd Müller sind vorbei, und die Konkurrenz in der internationalen Fußballszene ist stärker denn je. Die Welt hat aufgeholt, Deutschland wird abgehängt.
Es ist an der Zeit, Arroganz abzulegen und an Demut zu gewinnen. Die deutsche Nationalmannschaft sollte nicht davon ausgehen, dass sie automatisch als Fußballweltspitze angesehen wird. Sie muss, im Gegenteil, wieder hart arbeiten, um an die Weltspitze zurückzukehren. Dies erfordert Disziplin, Training und die Bereitschaft, den Stolz einer Fußball-Nation auf den Rasen zu übertragen.
Die deutsche Fußballgemeinschaft sollte sich ein Beispiel an anderen Nationen nehmen, die bescheiden an die Sache herangehen, hart arbeiten und sich stetig nach oben verbessern. Die Zeit der Überheblichkeit ist vorbei, und es ist an der Zeit, wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren. Nur dann kann Deutschland wieder auf dem internationalen Fußballparkett glänzen und seine Erfolgsgeschichte fortsetzen.
Die Niederlage gegen Japan sollte als Weckruf dienen und dazu beitragen, die deutsche Nationalmannschaft zu einer bescheidenen, disziplinierten und engagierten Einheit zu formen. Dann kann sie sich wieder als eine echte Fußballmacht behaupten und die Herzen der Fans auf der ganzen Welt zurückerobern. Es liegt an den Spielern, Trainern und Verantwortlichen, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um diesen Wandel zu vollziehen und die deutsche Fußballtradition in einer modernen Welt fortzusetzen. Ob die derzeitig verantwortliche Gurkentruppe in der Lage ist, schnell greifende Maßnahmen zu benennen und umzusetzen, darf nicht nur infrage gestellt werden, da die gezeigte Inkompetenz immer offensichtlicher wird.